Palmsonntag
Was ist Palmsonntag? Hintergründe enthüllt
Jesus, auf einem Maultier reitend, umgeben von einem Gefolge mit Palmwedeln. Was geschah an Palmsonntag?
Die Evangelisten Matthäus, Lukas und Johannes schildern, wie Jesus zusammen mit seinen Jüngern zum jüdischen Paschafest nach Jerusalem zog. Als sie den Ölberg erreichten, befahl Jesus zwei seiner Jünger, vorauszugehen und nach einer Eselin mit ihrem Fohlen zu suchen und diese zu ihm zu bringen.
Die Jünger erfüllten diesen Auftrag und breiteten ihre Gewänder auf dem Rücken des Fohlens aus. Jesus nahm Platz und ritt nach Jerusalem. Auf dem Weg versammelte sich eine wachsende Menge, um Jesus zu empfangen. Einige breiteten ihre Kleider vor ihm aus, andere schnitt Palmzweige ab und streuten sie auf den Weg. Sie jubelten ihm zu:
„Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei der, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“ (Mt 21,9 EU)
Wann ist palmsonntag 2025?
Sonntag 13 April 2025
- Sonntag 13 April 2025
- Sonntag 29 März 2026
- Sonntag 21 März 2027
- Sonntag 9 April 2028
- Sonntag 25 März 2029
Bedeutung von Esel und Palmen
Der Esel und die Palmen haben in der biblischen Überlieferung eine tiefgreifende Symbolik, die den Einzug Jesu zu einem bedeutsamen Ereignis erhebt. Durch den Ritt auf einem Esel erfüllte sich die Prophezeiung des Propheten Sacharja aus dem Alten Testament:
„Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.“ (Sach 9,9 EU)
Während das Pferd im Krieg und als Symbol für Luxus und Hochmut verwendet wurde, steht der Esel für die Bescheidenheit und Sanftmut des messianischen Friedensfürsten.
Die Palme war bereits in der Antike ein Zeichen für Ehren und Sieg. Für die römischen Besatzer musste der Empfang Jesu mit Palmzweigen und sein Ritt auf dem Esel wie eine Provokation erscheinen.
Feierlichkeiten zum Palmsonntag
Der Palmsonntag wird in der katholischen Kirche auf besondere Weise begangen. Zu Beginn der Messe werden Palmzweige, Ölzweige und andere Pflanzen mit Weihwasser gesegnet. An diesem Tag wird erstmals im Jahr das Evangelium vom Leiden und Sterben Christi gelesen, möglicherweise mit wechselnden Rollen entsprechend dem Lesejahr. Nach der Palmweihe und Lesung zieht die Gemeinde in einer Prozession zur Kirche.
In der evangelischen Kirche sind Palmprozessionen und Palmweihe eher unüblich. Stattdessen wird das Evangelium von Jesu Einzug in Jerusalem vorgelesen.
Brauchtum am Palmsonntag
Palmweihe und Palmbuschen
In Mitteleuropa werden statt Palmzweigen traditionell heimische Pflanzen wie Weidekätzchen, Ahorn-, Buchen-, Haselnuss-, Birken- oder Wacholderzweige verwendet. In einigen Regionen werden sogenannte Palmbuschen oder Palmbesen gebunden und mit gefärbten Ostereiern, bunten Papierstreifen oder Fastenbrezeln verziert. Die Palmbuschen bestehen je nach Region aus sieben bis zehn verschiedenen grünen Zweigen.
Nach der Palmweihe werden die Palmbesen in den Haushalten aufgestellt, an der Haustür oder am Kruzifix befestigt. Sie sollen das Heim und seine Bewohner vor Blitz, Feuer, Krankheiten und Unglück schützen. Die Zweige, die in der Kirche verbleiben, werden am Aschermittwoch des folgenden Jahres verbrannt, und die Asche wird zur Spendung des Aschenkreuzes verwendet.
Palmesel
Seit dem 8. Jahrhundert gibt es Palmsonntagsprozessionen. Im Mittelalter war es üblich, dass der Pfarrer die Prozession auf einem lebenden Esel anführte. Da diese Tiere jedoch oft störrisch waren, wurden sie später durch Esel und Holzfiguren ersetzt, die Christus darstellten. Diese Tradition wird in einigen Orten auch heute noch gepflegt.
Palmbrezel
In manchen Gegenden Süddeutschlands gibt es am Palmsonntag eine besonders köstliche Spezialität: Palmbrezeln aus süßem Hefeteig. Dieses Gebildebrot hat seinen Ursprung in der Fastenbrezel, deren geschlungene Arme an die gekreuzten Arme betender Mönche erinnern sollen. Die süße Fastenspeise wird gerne mit Rosinen und Hagelzucker verfeinert.